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14 Anstoß 2017/18 · Erste Bundesliga Lahm ist passé – Kimmich greift an Der 22-Jährige ist beim FC Bayern gesetzt, und er weiß, was er will. Von Klaus Bergmann München (dpa). Joshua Kimmich genießt das neue Gefühl beim FC Bayern. Wenn der deutsche Fußball-Meister am Freitag (20.30 Uhr) in der Münchner Arena gegen Bayer Leverkusen die Bundesliga-Saison eröffnet, dann weiß der 22- Jährige, dass er spielt. Philipp Lahm ist Geschichte, die Gegenwart und Zukunft beim deutschen Rekordmeister gehört auf der rechten Verteidigerposition Kimmich. „Es ist ein anderes Gefühl, wenn du weißt, dass du am nächsten Tag spielst und nächste Woche auch“, sagte der Jungstar. Trainer Carlo Ancelotti ließ Kimmich im Supercup gegen Borussia Dortmund und beim Pokalerfolg in Chemnitz jeweils 90 Minuten spielen – ein klares Signal. „Da hast du einen ganz anderen Rhythmus, eine ganz andere Sicherheit und Gefühl für die Position“, sagte Kimmich. Die WM-Saison soll dem Youngster den endgültigen Durchbruch bringen. Bislang pendelte Kimmich beim FC Bayern zwischen Mittelfeld, Abwehr und Bank, während er in der Nationalmannschaft schon seit der EM 2016 in Frankreich eine feste Größe als rechter Verteidiger ist. Die Position war im Verein bislang vom Kapitän blockiert. „Hätte man Philipp Lahm, einen der besten Verteidiger der Welt, weglassen sollen, nur um einem jungen Spieler die Chance zu geben?“, fragte Hoeneß. Nein, natürlich nicht. „Jetzt ist Philipp weg. Jetzt kriegt Joshua sicherlich die große Chance, beim FC Bayern einen Stammplatz zu kriegen. Jetzt liegt es an ihm“, sagte Hoeneß. Kimmichs größter Förderer war zuletzt Joachim Löw. Der Bundestrainer vertraute Kimmich die Lahm-Position in der Nationalelf erstmals vor einem Jahr im EM-Vorrundenspiel gegen Nordirland an. Es war Kimmichs zweites Länderspiel - seitdem hat der gelernte Mittelfeldakteur 19 Länderspiele am Stück über die volle Distanz bestritten. „Joshua ist für mich eines der allergrößten Talente, das ich in den letzten zehn Jahren gesehen habe. Dem Jo traue ich wirklich eine Riesenkarriere zu“, schwärmte Löw während des Confed-Cups. Der frühere Bayern-Sportvorstand Matthias Sammer sagte vor dem Bundesligastart in seiner neuen Rolle als Eurosport Experte: „Solche Typen, wie es Jo zweifelsohne ist, braucht der deutsche Fußball.“ Er traue Kimmich eine „ganz prägende Rolle“ im deutschen Fußball zu. „Er wird in meinen Augen der Führungsspieler“, sagte Sammer. Kimmich bringt Talent, Ehrgeiz und Zielstrebigkeit mit. Als Miroslav Klose beim Confed Cup auf den „stillen Leader“ Kimmich angesprochen wurde, korrigierte der Löw-Assistent: „Still würde ich weglassen.“ Das sollte heißen: Kimmich weiß, was er will. Joshua Kimmich (l.) wird die Nachfolge von Philipp Lahm als Rechtsverteidiger antreten. Foto: Andreas Gebert/dpa


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