HEIMSPIEL GWD Partner
25
den Schritt in die Kommerzialisierung
des Handballsports
hatte man bei GWD
eher schlecht als recht
geschafft. 1989 dümpelte
man in die Niederungen
der 2. Liga herum, als, wie
so oft aus der Not geboren,
eine gute Idee entstand.
Heimische Wirtschaft
Gesucht wurde ein
tragfähiges, solides und
langlebiges Konzept,
welches GWD Minden auf
eine feste wirtschaftliche
Basis stellt. Die Mindener
schauten sich im Sport um
und wurden beim großen
Bruder Fußball fündig. Bei
Eintracht Braunschweig
war Günter Mast, Inhaber
des Kräuterschnaps-Herstellers
Jägermeister, der
Hauptsponsor. Um nicht
allein von ihm abhängig
zu sein, wurde dort die
Idee eines Sponsorenpools
geboren. Karl-Heinz Bruns,
der langjährige Vorsitzende
von Grün-Weiß Dankersen,
und Günter Horn aus dem
Sponsorenbereich schauten
sich vor Ort in Braunschweig
um, brachten die
Idee mit nach Minden und
versuchten, die Mindener
Wirtschaftskapitäne von
Horst Bredemeier (links) ehrt Sven Thomas, den geschäftsführenden Gesellschafter
der Unternehmensgruppe
J.C.C. Bruns, mit der Silbernen Ehrennadel.
der Pool-Idee zu überzeugen.
Zu diesem Zweck
wurden 50 Vertreter der
heimischen Wirtschaft ins
Forsthaus Heinemeier in
der Nähe von Bückeburg
eingeladen.
Die Resonanz war allerdings
verhalten. Edeka-Manager
Hans Moog erkannte
die Möglichkeiten, die sich
hier boten und hielt im
Forsthaus eine Rede, die
das Auditorium positiver
stimmte. Er passte das
Modell an die Mindener
Verhältnisse an.
Das Ziel lautete, irgendwann
einmal 100 Poolmitglieder
zu haben, daher
wurde der Förderkreis „Pool
100“ genannt. Jedes der
Poolmitglieder musste
3000 D-Mark entrichten.
Wichtige heimische Wirtschaftskapitäne
wurden
gewonnen, so erhielt
Hermann Gärtner der
Mitgründer und Mitbesitzer
der Firma Porta Möbel, die
imageträchtige Mitgliedsnummer
001.
Der GWD Pool 100
wurde ein entscheidender
Faktor für GWD. Lange
Zeit war der Pool größter
Einzelsponsor von Grün-
Weiß Dankersen-Minden.
Aber nicht nur das: Die
Pool-Empfänge wurden zu
gesellschaftlichen Topereignissen
in der alten Weserstadt
Minden und Umgebung.
Vor und nach den
GWD-Heimspielen sowie in
den Halbzeitpausen trafen
sich die Pool-Mitglieder im
Vip-Raum der Kreissporthalle,
der seinerzeit noch
im alten Schießkeller der
Halle war. Mit dem Umbau
der Kreissporthalle zur
Kampa-Halle im Jahr 1999
wanderte der Vip-Raum
in den Gymnastikraum im
ersten Stock der Multifunktionshalle,
in dem er sich
bis heute befindet.
Kontaktbörse VIP-Raum
Der Vip-Raum wurde zu
einer Kontaktbörse für
die heimischen Geschäftsleute.
Es entwickelten
sich sowohl geschäftliche,
als auch freundschaftliche
Kontakte unter den
Pool-Mitgliedern. Gerhard
Buddenbohm, der dem
Pool bis 2014 mehr als ein
Jahrzehnt lang vorstand,
pflegte zu sagen: „Mein
Credo zum Vip-Raum war
immer: Kontakte ohne
Vorzimmer.“
Michael Lorenz
Kim Sonne (links) und Espen Christensen
genießen den Abend.