J.C.C. Bruns Mitgründer der ersten Betriebskita in Minden

Heimische Unternehmen schließen sich zusammen / Einrichtung an der Lessingstraße für 60 bis 85 Kinder

Planzeichnung der ersten Betriebs-Kindertagesstätte Mindens, die als Gemeinschaftsprojekt von sechs heimischen Unternehmen an der Lessingstraße entstehen soll. Repro: MT

Das hat es bisher in Minden so noch nicht gegeben: Mehrere heimische Unternehmen schließen sich zusammen und bauen gemeinsam einen Betriebskindergarten. Als Träger dient der Kinderschutzbund Minden-Bad Oeynhausen, der auch Ideengeber war.

Nach dem ersten Spatenstich, der für den Frühsommer geplant ist, soll die Einrichtung voraussichtlich schon im Februar 2014 bezugsfertig sein. “Bei den Anmeldungen für unsere Kindertagesstätte Marienkäfer hat sich immer wieder gezeigt, dass es einen großen Bedarf von berufstätigen Eltern an flexiblen Betreuungszeiten für Kleinkinder gibt”, erläutert Thomas Bouza Behm, Vorsitzender des Kinderschutzbundes Minden-Bad Oeynhausen.

Neubau in zentraler Lage

In Abstimmung mit dem Landesjugendamt sowie dem Jugendamt und der Wirtschaftsförderung der Stadt Minden seien die Idee und ein erarbeitetes Konzept vor knapp einem Jahr von verschiedenen Unternehmen in der Region vorgestellt worden, so Bouza Behm.

Ein Neubau in zentraler Lage an der Lessingstraße (Nähe Ringstraße) wurde als Standort ausgewählt. Innerhalb weniger Wochen stand fest: die Kindertagesstätte kann mit sechs Unternehmen umgesetzt werden. Mit an Bord sind: Melitta, Wago, Hagemeyer, die Volksbank Mindener Land, J.C.C. Bruns und Schäferbarthold. Gemeinsam mit dem Kinderschutzbund gründeten sie die gemeinnützige Kinderbetreuungsinitiative Minden gGmbH.

Sven Thomas, geschäftsführender Gesellschafter von J.C.C.Bruns, begründet sein Engagement so: “Die Vereinbarkeit von Familie und Berufstätigkeit ist gerade für junge Familien eine zentrale Herausforderung. Leider mangelt es in der Region immer noch an ausreichenden Möglichkeiten für flexible Kinderbetreuung. Wir verstehen uns als familienfreundliches Unternehmen und wollen unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auch in dieser Beziehung unterstützen. Deshalb hat sich J.C.C. Bruns gern an dem Gemeinschaftsprojekt Kinderbetreuungsinitiative  beteiligt – das im Übrigen auch zur Attraktivität des Wirtschaftsstandorts Minden beiträgt.”

Stellen den künftigen Betriebskindergarten an der Lessingstraße vor (v.l.): Tordis Eulenberg (Wago), Thomas Bouza Behm (Vorstand Kinderschutzbund), Wolfgang Schäferbarthold (Schäferbarthold GmbH), Daniela Drabert (Hagemeyer), Sven Thomas (J.C.C. Bruns Betriebs GmbH), Mathias Sprenger (Vorstand Kinderschutzbund), Markus Zeyen (Melitta) und Peter Scherf (Volksbank Mindener Land). | Foto: Alex Lehn

Die Vereinbarkeit von Familie und Berufstätigkeit sei auch eine entscheidende Voraussetzung für motivierte und engagierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, so die einhellige Meinung der Unternehmen. Viele Beschäftigte hätten nach der Geburt des Kindes den Wunsch, möglichst schnell wieder in ihren Beruf zurückzukehren, was aber oftmals nicht gelinge.

Familie und Beruf vereinbaren

Ein Betriebskindergarten schaffe optimale Voraussetzungen, Familie und Beruf unter einen Hut zu bringen. Zumal, so die Unternehmer, auch die Rahmenbetreuungszeiten sehr flexibel seien. So wird die Kindertagesstätte montags bis freitags von 7 bis 18 Uhr, im Bedarfsfall auch darüber hinaus, geöffnet sein. Eine weitere Besonderheit in der Kindertagesstätte sind flexibel wählbare Gruppenformen, die jährlich an die Bedarfe der Eltern angepasst werden können: ob 25 Kinder von drei bis sechs Jahren, 20 Kinder von zwei bis sechs Jahren, 15 Kinder von null bis sechs Jahren oder zehn Kinder von null bis drei Jahren – die insgesamt vier Gruppen dürfen flexibel gestaltet werden.

Somit schwankt die Anzahl der Kinder zwischen 60 und 85. Dadurch werde ein Beitrag zur Steigerung der Standortattraktivität Mindens geleistet, unterstreichen die Unternehmen. Jeder beteiligten Firma stehen anteilsmäßig Plätze für Mitarbeiter zur Verfügung. Nicht für den Eigenbedarf benötigte Plätze stellen die Unternehmen Kindern aus dem Stadtgebiet zur Verfügung.

Mit dem Bau der Einrichtung wurde das Architekturbüro Plenge & Plenge aus Petershagen beauftragt. Geplant ist ein Atriumhaus, das in der Mitte einen zum Himmel geöffneten zentralen Raum, ein Atrium, besitzt.

Von Ulrike Missbach, Lokalredaktion

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