Baustellen-Chronist Alfred Loschen bleibt weiter aktiv

Seit Jahren fotografiert Alfred Loschen für die Homepage des Stadttheaters, manchmal werden seine Bilder in der Aktuellen Stunde gezeigt, viele Motive landen im MT. Loschen hängt das nicht gern an die große Glocke. „Ich bin kein Fotograf, ich fotografiere nur gern“, sagt er. Schon immer beobachtet er seine Umwelt genauer als andere.

„Als Jugendlicher habe ich gern gemalt, da fängt man automatisch an, das Auge zu fordern.“ Später sei dann die Fotografie hinzugekommen. Zunächst knipste er mit einer alten Canon-Kamera – ein Geschenk von Bekannten – später kaufte er sich immer wieder neue Modelle.

„Aber nicht die richtig Großen. Ein Hobby ist ein Hobby und kein Beruf“, findet Loschen. Heute hat der gebürtige Oldenburger seine Kamera immer dabei. Wenn etwas interessant ist, wenn irgendwo gebaut wird oder ein Motiv besonders hervorsticht, zückt er sie und betätigt den Auslöser. Damit kennt er Minden wahrscheinlich besser als die meisten „Eingeborenen“. Inzwischen ist er auch Mitglied des Fotoforum Minden.

Beruflich war Alfred Loschen viel unterwegs. Der 70-Jährige arbeitete für die Aktionsgemeinschaft „Dienst für Frieden“ in Bonn, gab in Bückeburg vierwöchige Kurse für Zivildienstleistende und war später Referent beim Diakonischen Werk Hannover. Zwar zog er schon vor über 40 Jahren nach Minden, war jedoch berufsbedingt selten zu Hause. Er kümmerte sich um den Bereich „Nichtsesshaftenhilfe“ (Wohnungslosenhilfe) in Niedersachsen.

Häufig pendelte er von Minden aus, verwurzelt war in der Weserstadt damals vor allem seine Frau. Trotzdem hielt Loschen zu Hause in der Feizeit die Augen auf. Als erstes großes Projekt in seinem Ruhestand widmete er sich der Baustelle an der Schachtschleuse.

Auch hier macht er immer wieder Fotos für das MT, hat einen guten Draht zur Bauleitung. „Das interessiert mich einfach, ich habe da früher gewohnt.“ Die Großbaustelle in der Innenstadt hat Loschen über den kompletten Zeitraum begleitet. Durch das regelmäßige Fotografieren der Baustellen wird Lesern und Redaktion der Wandel sichtbar, den die Innenstadt durchgemacht hat. „Bei der Baustelle war es immer wieder spannend, weil das Betreten der Baustelle sogar gewünscht wurde“, sagt Loschen.

Doch auch wenn die Bauarbeiten nun abgeschlossen sind, an neuen Motiven wird es nicht mangeln, zumal der 70-Jährige seine Kamera weiterhin immer zur Hand hat.

Hier geht es zum Text: Großbaustelle Innenstadt: Mindens neues Pflaster mit einer Slideshow aus den Bildern Alfred Loschens.

Von Hans-Georg Gottfried Dittmann und Nina Könemann

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