Girl’s und Boy’s Day beim MT: 13 Schüler erkunden Berufsfelder

Zu Besuch beim Mindener Tageblatt: 13 Schülerinnen und Schüler nutzten die Gelegenheit, die Redaktion zu erkunden – hier den Video-Schnittraum. MT-Foto: Ilja Regier

Wie funktioniert die Arbeit in einer Zeitungsredaktion? Wie sieht der Alltag eines Journalisten aus? 13 Mädchen und Jungen im Alter von zwölf bis 15 Jahren waren am 27. April zum Boys- und Girlsday in der Redaktion des Mindener Tageblatts zu Gast, um dm den Beruf des Zeitungsredakteurs kennenzulernen.
Schon am Vormittag ging es für die Nachwuchskräfte zur Sache: An echten Zeitungsartikeln konnten sie ihr Händchen für die Auswahl von Überschriften und Bildern üben. Wie ist eine Zeitung aufgebaut? Wer macht was? Und was hat die Onlineredaktion mit all dem zu tun? Diese und viele weitere Fragen wurden von den MT-Redakteuren Nadine Conti und Jan Henning Rogge ausführlich beantwortet.

Dass die Arbeitszeiten in der Redaktion ziemlich eigen sind war vielen der jungen Besucher zuvor nicht klar. Und auch, dass „da draußen herumrennen, Leuten Fragen stellen und dann Texte schreiben“, wie es ein Schüler ausdrückte, eben nur ein Teil des Jobs ist. Darüber hinaus muss eine Menge an Material von außen gesichtet, bewertet und bearbeitet werden und das „Zusammenpuzzeln“ der Seiten ist anspruchsvoller, als mancher ahnt. An der Bildauswahl und verschiedenen Überschriften durften sie sich auch einmal ausprobieren und ganz zum Schluss in der großen Redaktionskonferenz schon einmal einen Blick auf die Zeitung von morgen werfen.

Am Nachmittag konnten die Nachwuchsjournalisten nach eingehender Vorbereitung dann ihren eigenen Pressetermin bestreiten: Was zum Kuckuck ist eigentlich ein Medienpädagoge? Und was macht der so den ganzen Tag? Diesen Fragen gingen die 13 Jungen und Mädchen nach. Natürlich formulierten die Schüler ihre Fragen im Pressegespräch mit Lukas Opheiden, dem Medienpädagogen der Stadtbibliothek deutlich höflicher.

Und Opheiden erwies sich als optimaler Partner für dieses Übungsinterview: freundlich und offen beantwortete er alle Schülerfragen, auch wenn es um seinen privaten Medienkonsum ging oder darum, wie viel Freizeit er überhaupt habe.

Zentrale Erkenntnis des kleinen Ausflugs in die nahe gelegene Bücherei war jedoch: Auch die Stadtbibliothek stellt sich darauf ein, dass die Bücherausleihe allein nicht mehr reicht. Vor zwei Jahren hat sie den Medienpädagogen eingestellt. Und der deckt ein breites Spektrum an Veranstaltungen ab, wie die Schüler erstaunt registrierten: Er testet Videospiele mit Jugendlichen, berät Senioren im Umgang mit E-Book-Readern und Smartphones, aber auch Eltern und Pflegeeltern, die sich Sorgen um den Medienkonsum ihrer Kinder machen. Außerdem veranstaltet er Workshops, geht in die Jugendhäuser der Stadt und kooperiert mit seinen Kolleginnen im Mindener Museum und im Stadttheater.

Nachwuchsreporter im Einsatz: Die Teilnehmer des Girl’s und Boy’s Day beim MT interviewen den Medienpädagogen Lucas Opheiden in der Stadtbibliothek. Foto: Nadine Conti

Die Triebfeder dahinter ist durchaus eine persönliche: Er sei selbst leidenschaftlicher Gamer, erzählt Opheiden und habe auch schon früh gewusst, dass er gern als Pädagoge arbeiten wolle. Die Stellenausschreibung in Minden kam ihm da gerade recht und als „Zugezogener“ sieht er diese Stadt sehr viel positiver, als mancher Mindener das gewohnt ist. Die Leidenschaft und Zielstrebigkeit mit der der 26-Jährige seine Berufslaufbahn verfolgt, fanden einige der Teilnehmer beeindruckend. Für die 12- bis 14-Jährigen, die gerade erst anfangen, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen, ist das naturgemäß noch ziemlich weit weg.

Von Nadine Conti (Lokalredaktion) und Jan Henning Rogge (Onlineredaktion)

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