Das Smartphone wird zum unverzichtbaren Alltagsbegleiter

Fast 80 Prozent der Deutschen über 14 Jahren nutzen inzwischen ein Smartphone. Grafik: Bitkom

Aktuell nutzen laut einer Umfrage 54 Millionen der Deutschen im Alter ab 14 Jahren ein Smartphone. Der Anteil sei im Vergleich zum Vorjahr um vier Prozentpunkte auf 78 Prozent gestiegen, teilte der Branchenverband Bitkom jetzt auf einer Pressekonferenz mit. Seit 2012 habe sich der Nutzeranteil mehr als verdoppelt. Besonders hoch war demnach der aktuelle Anstieg bei den Senioren (über 65 Jahre): Dort kletterte die Smartphone-Nutzung laut der repräsentativen Erhebung innerhalb eines Jahres um elf Prozentpunkte auf 39 Prozent.

Innerhalb eines Jahrzehnts sei das internetfähige Mobiltelefon von einem Nischenprodukt «zu einem unverzichtbaren Begleiter im Alltag fast aller Menschen geworden. So schnell hat sich bislang keine andere Technologie verbreitet», sagte Bitkom-Präsidiumsmitglied Hannes Ametsreiter kurz vor dem Mobile World Congress. Die weltgrößte Mobilfunkmesse findet vom 27. Februar bis 2. März in Barcelona statt.

Smartphones sind für große Mehrheit im Alltag unverzichtbar

Die Internetznutzung wird immer mobiler. Surften vergangenes Jahr erst 20 Prozent privat hauptsächlich mit dem Smartphone, sind es heute schon 30 Prozent. Die große Mehrheit der Nutzer will auf die Geräte nicht mehr verzichten. Acht von zehn (80 Prozent) sagen, Smartphones seien eine große Erleichterung im Alltag. Sieben von zehn (71 Prozent) können sich ein Leben ohne Smartphone nicht mehr vorstellen. Mehr als jeder Zweite (53 Prozent) gibt an, immer das neueste Modell zu kaufen.

Mehr als zwei Dtrittel der Smartphonenutzer lassen sich damit über die neuesten Nachrichten informieren. Grafik: Bitkom

Nachrichtenzentrale, Bank und Shopping-Mall für die Hosentasche

Auch wenn sich die Anwendungsfelder immer weiter ausdifferenzieren, schätzen die Nutzer vor allem die ursprüngliche Kernfunktion mobiler Telefone: 100 Prozent nutzen die Standardfunktion Telefonie. Danach folgen Foto- und Videokamera (90 Prozent) und Suchmaschine (79 Prozent). Rund zwei Drittel hören Musik (69 Prozent) oder lesen Nachrichten (69 Prozent).

Auch das MT ist mit mehreren Angeboten auf dem Smartphone präsent, unter anderem mit der neuen Nachrichten-App MT2GO. Foto: chp

Das MT hat diesem Trend schon früh mit ersten Mobilfunkanwendungen und Apps Rechnung getragen. Aktuell bietet es neben einer für Mobilgeräte optimierten Browserversion seines Onlineangebots MT.de auch eine speziell für Smartphones und Tablets entwickelte Variante des ePapers an, also der digitalen Version der gedruckten Zeitungsausgabe. Ganz neu ist zudem soeben die Nachrichten-App “MT2GO” vorgestellt worden. Sie komprimiert das komplexe und rund um die Uhr aktualisierte Nachrichtengeschehen auf der Website für den eiligen Nutzer “zwischendurch” in einen Kurzüberblick der jeweils zwölf bis 15 wichtigsten und aktuellsten Nachrichten aus Heimat und Welt.

Gleich nach der Nachrichtenutzung folgt die Bewegung in sozialen Netzwerken wie Facebook, Twitter oder LinkedIn (68 Prozent). Navigations- und Kartendienste werden von 64 Prozent genutzt, Kurznachrichtendienste wie Telegram, Threema und WhatsApp  von 62 Prozent. Ebenfalls beliebt: Wecker (61 Prozent), SMS (58 Prozent) und E-Mails (53 Prozent). Knapp jeder Zweite nutzt Online-Banking (46 Prozent), Gesundheits-Apps (45 Prozent) und Online-Shopping (43 Prozent), gut jeder Fünfte Dating-Dienste (22 Prozent) und jeder Sechste eine Ticket-Funktion (17 Prozent).

Jeder Zweite shoppt per Smartphone online

Viele Transaktionen im Internet werden mittlerweile per Smartphone abgewickelt. Jeder Zweite (51 Prozent), der auf seinem Gerät das Internet nutzt, war in den vergangenen 12 Monaten damit auch online shoppen, zum Beispiel Bekleidung. Ein gutes Viertel (28 Prozent) hat Spiele eingekauft. 22 Prozent buchten Flüge, Reisen oder Bahnfahrten. Jeder Fünfte (19 Prozent) kaufte Nachrichtentexte, 17 Prozent Musik und 13 Prozent Filme oder Videos. 7 Prozent haben mit dem Smartphone Tickets für den öffentlichen Nahverkehr erworben. Der Prozess des Buchens und Kaufens werde durch das Smartphone erheblich vereinfacht. Das generiere zusätzliches Wachstum, sagte Ametsreiter.

Rasanter Anstieg des Datenvolumens

Das von Smartphones genutzte Datenvolumen steigt rasant. Grafik: Bitkom

Mit der Vielfalt der Anwendungsmöglichkeiten nehmen auch die Anforderungen an die Mobilfunkinfrastruktur zu. Von 2011 bis 2015 hatte sich das über Mobilnetze übertragene Datenvolumen von 100 auf 591 Millionen Gigabyte nahezu versechsfacht. 2016 stieg das Volumen nach vorläufiger Prognose um knapp die Hälfte auf 860 Millionen Gigabyte. Für 2017 erwartet der Bitkom, dass sich dieses starke Wachstum fortsetzt und das Datenvolumen auf knapp 1,2 Milliarden Gigabyte anwächst. Das Datenvolumen wird auch durch das Internet of Things weiter rasant ansteigen. Die Mobilfunkbetreiber bereiten dafür den Aufbau der 5G-Netze vor. 5G ist nicht einfach nur schneller – es ist der Standard für das Internet of Things, die Industrie 4.0, Telemedizin und vernetztes Fahren. Die nächste Mobilfunkgeneration soll ermöglichen, dass deutlich mehr Geräte als bisher bei höheren Geschwindigkeiten und kürzeren Latenzzeiten online gehen können.

Mobilfunkanbieter vernetzen immer häufiger Maschinen statt Menschen

Die zunehmende Kommunikation smarter Geräte untereinander erschließt der Mobilfunkindustrie einen neuen Wachstumsmarkt. Die Netzbetreiber verzeichnen eine steigende Nachfrage nach SIM-Karten für die Kommunikation im Internet of Things. Anbieterübergreifend nimmt dieser Anteil überproportional zu. Belief sich der Bestand an SIM-Karten der drei Netzbetreiber Telefónica, Telekom und Vodafone insgesamt Ende 2015 noch auf 113,8 Millionen, sind es heute 129,3 Millionen. Bitkom geht davon aus, dass die  Mobilfunkanbieter schon bald mehr Maschinen als Menschen vernetzen.

Quellen: DPA, Bitkom-Pressemitteilung

 

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