Viel Ruhestand war ihm nicht vergönnt. Erst zum Jahresende 2014 hatte Manfred Otto mit Erreichen des 65. Lebensjahres seine Tätigkeit als Fotograf für das Mindener Tageblatt beendet, jetzt ist er an den Folgen einer schweren Erkrankung gestorben, die ihn kurz nach dem Ausscheiden ereilt hatte.
Mehr als 25 Jahre hat er als Fotograf das Geschehen in Minden und Umgebung für die heimische Öffentlichkeit ins Bild gesetzt, oft im Sinne des Wortes. 20 Jahre war er für das MT tätig und hat in dieser Zeit in seinem typischen Stil alles abgelichtet, was das Berufsleben einem journalistisch tätigen Fotografen vor die Linse bringt – schöne Themen, skurrile, auch schreckliche. Vor allem aber immer wieder: Menschen.
Manfred Otto, geboren 1949 in Halle/Saale und seit seinem 1974 beim „Herforder Kreisblatt“ begonnenen Volontariat Pressefotograf mit Leib und Seele, war zunächst hier, dann bei verschiedenen Redaktionen der Bielefelder „Westfalen-Blatt“-Gruppe und auch bei deren Boulevard-Agentur „Teutopress“ tätig, bevor es ihn 1989 in die Mindener „Westfalen-Blatt“-Redaktion wehte.
1994 holte ihn das „Mindener Tageblatt“ und fortan bestimmte seine Bildsprache dessen Lokalteil – bei Themen, auf die ihn die Redaktion ansetzte, aber auch solchen, die er selber einbrachte. Um sich Raum für eigene Projekte und Ideen zu sichern, blieb er freischaffend – gehörte aber nach kürzester Zeit „zum Inventar“ und wurde mit dem MT identifiziert, wo immer er auftauchte.
Der technische Wandel, der gerade auch seinen Berufsstand während seines Berufslebens geradezu umkrempelte, hat ihn dabei nie beeinträchtigt – vielmehr wusste er ihn stets auf der Höhe der Zeit gewinnbringend zu nutzen.
Die Redaktion trauert um einen immer auf dem Sprung befindlichen, engagierten und kreativen Kollegen, der viele journalistische Texte mit aussagekräftigen, bildstarken, manchmal auch berührenden Fotos ergänzte.