Daily Archives: 3. Juni 2016

MT-Maschinenschaden: “Erst kein Glück, dann Pech dazu”

Fiel nach einem schon behobenen Schaden an einem Rollenwechsler in der Nacht zu Freitag während der MT-Porduktion plötzlich total aus: die Rotionsdruckmaschine des MT. Foto: chp

Fiel nach einem schon behobenen Schaden an einem Rollenwechsler in der Nacht zu Freitag während der MT-Porduktion plötzlich total aus: die Rotionsdruckmaschine des MT. Foto: chp

“Erst hatten wir kein Glück, dann kam noch Pech dazu”: MT-Verlagsleiter Carsten Lohmann erläutert mit einem alten Fußballerspruch, was die Produktion der Freitagausgabe (3.6.2016) im größten anzunehmenden Unfall für die pünktliche Zustellung der gedruckten Zeitung enden ließ.

Gegen 1:40 Uhr waren bereits die komplette Produktion der Nienburger Nachbarzeitung “Die Harke” – rund 19.000 Exemplare – sowie etwa 12.700 Exemplare des aktuellen Mindener Tageblatts gedruckt und auf dem jeweiligen Vertriebsweg, als ein technischer Defekt an einem der Rollenwechsler die weitere Produktion unterbrach. Die Diagnose erfolgte schnell, ebenso die Alarmierung eines für die Behebung erforderlichen Technikers, der gegen 2:00 vor Ort war und den Schaden um 2:20 behoben hatte.

Mit diesem Infoirmationsblatt wurden die Leser informiert, für die zunächst kein MT hatte gedruckt werden können. Foto: chp

Mit diesem Infoirmationsblatt wurden die Leser informiert, für die zunächst kein MT hatte gedruckt werden können. Foto: chp

Noch vor dem anschließenden Wiederanfahren der Maschine wurden an dieser allerdings plötzlich alle Displays schwarz und es war keine Kommunikation mit dem voll funktionsfähigen Steuerstand mehr möglich. Auch die unmittelbar danach per Online-Verbindung zugeschalteten Notfall-Experten des Schweizer Druckmaschinenherstellers Wifag konnten zunächst weder den Fehler lokalisieren noch den Totalausfall beheben. Gegen 3:15 Uhr entschlossen sich Verlagsleiter Carsten Lohmann und Druckerei-Chef Jan Geißelbrecht, “Plan B” in Kraft zu setzen: der für solche Notfälle mit dem Hamelner Kollegenverlag der “Deister- und Weserzeitung” gegenseitig verabredeten externen Produktion. Gleichzeitig erhielten die Zusteller für die nicht mehr aktuell belieferbaren Bezirke ein Informationsblatt, mit dem die Abonnenten über den Maschinenausfall unterrichtet und auf die im Internet freigegebene Digitalausgabe hingewiesen wurden.

Nach entsprechender Absprache mit dem dortigen Druckzentrum wurden die Produktionsdaten digital nach Hameln übertragen, wo die Dewezet-Mannschaft eine Sonderschicht anhängte und das MT druckte, während das MT-Vertriebsteam um Oliver Geissler den Transport nach Minden organisierte, schon mal die Personalreserve für das zu erwartende erhöhte Reklamationsaufkommen im Callcenter mobilisierte und versuchte, eine späte Zweitzustellung für die ausgefallenen Bezirke zu organisieren. Dazu mussten unter anderem die ausgefallenen Zuliefertouren zu den Ablagestellen ersetzt sowie die verfügbaren Zustellerkapazitäten geklärt und disponiert werden: viele MT-Zusteller arbeiten im Nebenberuf und sind im späteren Tagesverlauf nicht mehr unbedingt verfügbar.

Im Laufe des Tages wurden dann die meisten der ausgefallenen Bezirke nachbeliefert, in wenigen Fällen wird die am Freitag nicht mehr zustellbar gewesene Ausgabe dann mit der Samstags-Zeitung zugestellt.

Auf die Inhalte mussten zumindest Abonnenten mit Internet-Zugang trotzdem auch vorher nicht verzichten: Mit Bekanntgabe des Maschinenschadens auf MT.de wurde im dortigen Text eine PDF-Ausgabe zum Download angeboten, später wurden auch Zugangsdaten veröffentlicht, die eine Nutzung des ansonsten Digital-Abonnenten vorbehaltenen ePapers ermöglichten. Leider kam es hierbei zunächst zu einer organisatorisch bedingten Verzögerung, so dass erste digitale Ausgaben erst ab 7:30 Uhr zur Verfügung standen. Die entsprechenden Prozessabläufe sollen kurzfristig analysiert und verbessert werden.

Viele Leserinnen und Leser reagierten mit Verständnis. Verleger Sven Thomas und Verlagsleiter Carsten Lohmann bedankten sich bei allen an der Bewältigung der Havarie und ihren Folgen beteiligten Mitarbeitern für ihre Flexibilität und Einsatzbereitschaft, speziell bei den besonders geforderten Zustellerinnen und Zustellern.

Hinweis:

PDF-Datei und ePaper-Zugang wurden auf dieser MT.de-Seite (zum Öffnen klicken) bereitgestellt.

Update 18:30 Uhr

Kleine Ursache – große Wirkung: Defekt gefunden und behoben, GWD-Spezial schon gedruckt

Der Fehler wurde im Verlauf des Tages lokalisiert und behoben: ein defektes Netzteil hatte durch ständiges An- und Abschalten die elektronische Maschinensteuerung zum Herunterfahren der Anlage veranlasst, wobei es zu einem erheblichen Datenverlust kam. Am Freitagnachmittag war die Maschine wieder einsatzbereit und konnte nach einer entsprechenden Umstellung der Druckpläne mit dem Druck der ersten Vorprodukte für die umfangreichen Samstagsausgaben von “Die Harke” und MT beginnen. Auch das von der Sportredaktion in den vergangenen Tagen kurzfristig fertiggestellte 16-seitige GWD-Spezial zum Wiederaufstieg der heimischen Handballer in die 1. Bundesliga konnte noch hergestellt werden – es wird am Samstag nicht nur dem MT beiliegen, sondern auch beim letzten Heimspiel in der Kampahalle verteilt werden. Jetzt hoffen Druck- und Vertriebsmannschaft sowie die Zustellorganisation auf eine reibungslose Nachtproduktion.