Monthly Archives: Juli 2015

Wieviel Liter braucht ein Elektro-Auto? Und vor allem: Wovon? Ein Pannenbericht

Wieviel Liter verbraucht ein Elektroauto auf 100 Kilometer? Und vor allem, von was? Dimensionen einer Auto-Panne ... Repro: MT

Wieviel Liter verbraucht ein Elektroauto auf 100 Kilometer? Und vor allem, von was? Dimensionen einer Auto-Panne … Repro: MTWieviel Liter verbraucht ein Elektroauto

Leser Dr. Günter Schulz sieht es zumindest teilweise mit Humor:  “Ihr o. g Bericht über den Kia Soul EV bestätigt meinen lang gehegten Verdacht: In den sogenannten Elektroautos sind in Wirklichkeit Verbrennungsmotoren versteckt! Wie sonst ist zu erklären, dass Sie für das Fahrzeug einen Testverbrauch von 8,2 l angeben? Falls sich diese Mengenangabe nicht auf Elektronen bezieht, schließe ich auf flüssigen Treibstoff (dessen Verbrauch übrigens meist in l/100 km angegeben wird)” schrieb er als Reaktion auf den am Samstag im MT veröffentlichten Fahrbericht “Stromkastenwagen” über den neuen Kia Soul EV, definitiv ein Elektrofahrzeug.

Allerdings merkt Schulz zu Recht auch an: ” Ohne Scherz: Welche Information soll ich Ihrer Zeitung noch abnehmen, wenn es Ihnen anscheinend nicht einmal möglich ist, einen Fahrbericht unfallfrei zu Papier zu bringen?” 

Nicht minder irritiert zeigt sich Leser Carsten Both in seinem Leserbrief: “Ihr ermittelter Testverbrauch: 8,2l! Es muss wohl das Scheibenwischwasser gewesen sein, denn andere Flüssigkeiten gibt es nicht in diesem Elektroauto.”

Er kritisiert zudem nicht nur diese Angabe aus dem “Datenblatt”, die auch Schulz aufgefallen war, sondern auch Aussagen aus dem Artikeltext: “Die Batterie, sie schmilzt natürlich wieder dahin und das Laden dauert 14 Stunden. Ich bin wirklich kein Fan vom KIA SOUL EV, aber niemand wird dieses Elektroauto freiwillig an einer Haushaltssteckdose laden. Schon ein einfacher Blick in die Fahrzeugdaten zeigt die Möglichkeiten einer Standardladung in weniger als 5 Stunden und einer Schnellladung in 33 Minuten auf. Die zugehörige Ladebox ist natürlich ein Muss für alle E-Fahrzeuge, schließlich betanken sie die Benzinversion ja auch mit einem Schlauch an der Zapfsäule und nicht mit Kanistern.”

Seine pessimistische Schlussfolgerung: “Warum die E-Mobilität in Deutschland nicht in Fahrt kommt? Es ist wohl auch die fehlende Kompetenz der Medien zu diesem Thema.”

Nun, über die Aussagen zur Reichweite mag man sich streiten – über den Spritverbrauch für ein Elektroauto sicher nicht. Dies ist zweifellos eine peinliche Panne, die der Erklärung bedarf. Hier ist sie: Beim Datenblatt handelt es sich um eine abgespeicherte Vorlage, die von Bericht zu Bericht neu überschrieben wird. In diesem Fall ist das – vermutlich mangels einer entsprechenden Angabe – unterblieben, leider aber auch versäumt worden, eben den für Elektroautos spezifischen Wert einzusetzen. Dass dabei diverse Übermittlungsstationen im Zuge des Beitragsweges von der kooperierenden Osnabrücker NOZ-Redaktion über die koordinierenden Bielefelder NW-Kollegen bis in die MT-Redaktionstechnik  für zusätzliche Fehlerquellen sorgten. Und auch bei der Endabnahme hat’s dann keiner mehr gesehen.

Also: Asche über unser Haupt, ein solcher Fehler sollte nicht passieren. Ist er aber. Wir entschuldigen uns in aller Form dafür und geloben, in Zukunft (noch) besser aufzupassen.

Der korrekte Testverbrauch liegt übrigens bei 20,4 kWh/100 km. Nur der Vollständigkeit halber.

 

MT-Stadtgespräch zur Mindener “Rheingold”-Inszenierung: Jetzt kostenlose Karten besorgen

Mit diesem Motiv werben Wagner-Verband und Stadttheater für ihr Mammut-Projekt einer Eigeninszenierung des kompletten Ring-Zyklus. Foto: Comon

Mit diesem Motiv werben Wagner-Verband und Stadttheater für ihr Mammut-Projekt einer Eigeninszenierung des kompletten Ring-Zyklus. Foto: Comon

Minden inszeniert Wagner. Jetzt sogar den kompletten “Ring des Nibelungen”, beginnend 2015 mit “Rheingold”. Das Mindener Tageblatt wird nach der Premiere am Sonntag, 13. September, um 11 Uhr ein Stadtgespräch zu dieser erneuten Eigenaufführung gestalten. Die MT-Rekateurinnen Monika Jäger und Ursula Koch geben zusammen mit Beteiligten der Produktion einen Einblick hinter die Kulissen. Wegen der begrenzten Platzzahl können ab sofort kostenlose Eintrittskarten bei Express-Ticketservice (Obermarktstr. 26-30) abgeholt werden. Hier schon mal ein Einstieg ins Thema mit dem Bericht von Kulturchefin Ursula Koch zur Aufnahme der Proben:

“Erstes Zusammentreffen für “Rheingold”-Inszenierung” (MT vom 28. 7. 2015)

Außerdem ein Kurz-Interview mit der Vorsitzenden des heimischen Wagner-Verbands:

“2012 hielt ich den Ring noch für eine Utopie” (MT vom 28.7.2015)

Mehr zur Entstehungsgeschichte des “Rheingold”-Plakats:

“Die ganze Oper in einem Bild” (MT vom 16.7.2015)

Weitere Berichte über das Projekt, seine Vorläufer und seine Hintergründe finden sich über die Suche auf MT.de.

 

Mit dem MT auf Foto-Safari in der Alten Weserwerft

Hallenfront in der Alten Weserwerft. Leserfoto: Bernd Zeßner

Hallenfront in der Alten Weserwerft. Leserfoto: Bernd Zeßner

Für den Zeitungsleser-Wettbewerb „Blende 2015“ ging es am Sonntag mit 22 Teilnehmern auf MT-Foto-Safari in die Alte Weserwerft. Passend zum Thema „Zahn der Zeit – Ästhetik des Verfalls“ hatten die Hobbyfotografen hier die Möglichkeit auf Motivsuche zu gehen. Und Motive gab es reichlich: Die marode Werft steht seit rund elf Jahren leer und ungebetene Gäste haben hier ihre Spuren hinterlassen. Die Wände der Hallen sind über und über mit Graffiti besprüht, teilweise fehlen Außenmauern und Fenster, durch sie bahnen sich die Pflanzen langsam ihren Weg ins Innere. Mitten auf der Fläche liegen rostige Metallteile und alte Bahnschienen.

MT-Foto: Nadine Schwan

MT-Foto: Nadine Schwan

Im Februar 2004 ging die Weserwerft insolvent, drei Jahre später kaufte die Stadt Minden das Areal am rechten Weserufer und verwaltet es seitdem. Pläne das Gelände zu bebauen, haben sich bisher noch nicht konkretisiert. Bis dahin nutzten vor allem Fotografen und Filmemacher das reizvolle Gelände als Kulisse.
Natürlich hat die Region noch mehr interessante Motive zu bieten. Das MT freut sich über jede Einsendung für den Fotowettbewerb „Blende 2015“. Alle Informationen dazu finden Sie hier. Einsendeschluss ist der 16. August.
Übrigens schreibt das MT nicht nur die Kategorie „Zahn der Zeit – Ästhetik des Verfalls“ aus. In einem gesonderten Wettbewerb für Teilnehmer bis zu 18 Jahren sucht das MT Fotos zum Thema „Auf der Straße“. Hier sollen die Straßen als Schlagadern des gesellschaftlichen Lebens im Mittelpunkt stehen. Leider sind hier bisher nur wenige Bilder eingegangen. Wer hier mitmacht, hat also noch größere Chancen auf einen der vielen Preise.


Nadine Schwan