Monthly Archives: Juni 2015

Gut unterwegs: DPA blickt auf erfolgreiches Geschäftsjahr 2014 zurück und ist auch mit 2015 bisher zufrieden

Gewann den Wettbewerb “DPA-Foto des Jahres 2014” in der Kategorie Politik: Der frühere SPD-Bundestagsabgeordnete Sebastian Edathy verlässt am 18.12.2014 die Sitzung des Untersuchungsausschuss des Bundestages in Berlin. Vor seiner Zeugenaussage dort hatte er bereits ein Statement in der Bundespressekonferenz abgegeben und Fragen beantwortet Foto: Bernd von Jutrczenka/dpa

Die Nachrichtenagentur DPA – ein Gemeinschaftsunternehmen deutscher Medien, an dem auch das Mindener Tageblatt beteiligt ist –  hat im Jahr 2014 erneut ihren Umsatz erhöht und das Ergebnis verbessert. Der Umsatz der dpa Deutsche Presse-Agentur GmbH stieg im dritten Jahr in Folge – diesmal um 1,5 Prozent auf 88,6 Millionen Euro (Vorjahr: 87,2 Millionen). Auch der Jahresüberschuss nach Steuern lag mit gut 1,2 Millionen Euro über dem Vorjahreswert von 910 000 Euro. Positiv beeinflusst wurde der Verlauf des Geschäftsjahres unter anderem durch den Abschluss von Bezugsverträgen mit weiteren Kunden außerhalb der klassischen Medien und die Aufnahme zusätzlicher Angebote in die DPA-Produktpalette.

„In einem nicht einfachen Marktumfeld haben wir uns gut behauptet und weiterentwickelt“, sagte Michael Segbers, Vorsitzender der Geschäftsführung, anlässlich der Gesellschafterversammlung am Dienstag in Hamburg. „Zunehmend nutzen auch Unternehmen, Verbände und Institutionen außerhalb der Medienbranche unsere Inhalte. Noch nie hatte die DPA so viele Kunden in Deutschland und weltweit wie heute.“

DPA-Foto des Jahres 2014 in der Kategorie Sport: Eine Skeleton-Pilotin startet am 23.01.2014 beim Training für den Skeleton-Weltcup auf der Kunsteisbahn am Königssee bei Berchtesgaden (Bayern). Vom 24. bis 26.01.2014 gehen beim Bob- und Skeleton Weltcup die Athleten an den Start. Foto: Tobias Hase/dpa

DPA-Foto des Jahres 2014 in der Kategorie Sport: Eine Skeleton-Pilotin startet am 23.01.2014 beim Training für den Skeleton-Weltcup auf der Kunsteisbahn am Königssee bei Berchtesgaden (Bayern). Vom 24. bis 26.01.2014 gehen beim Bob- und Skeleton Weltcup die Athleten an den Start. Foto: Tobias Hase/dpa

Am wirtschaftlichen Erfolg des Jahres 2014 haben auch wieder die Tochtergesellschaften und Beteiligungen mitgewirkt. Sie haben erheblich zum positiven Ergebnis beigetragen. Erstmals konnte die Agentur außerdem ganzjährig die Angebote ihres Partners The Associated Press (AP) im deutschsprachigen Raum vermarkten, was ebenfalls zur Steigerung des Umsatzes beitrug.

Im Jahr 2015 verläuft das Geschäft der bislang ebenfalls positiv. Zu den Faktoren zählt dabei auch, dass die Produktionskosten aufgrund sportlicher Großereignisse in diesem Jahr nicht so hoch ausfallen wie 2014, als DPA ausführlich von den Olympischen Winterspielen in Sotschi und von der Fußball-WM in Brasilien berichtete. Allein vom Fußball-Weltturnier erreichten mehr als 1450 Texte und beinahe 6200 Fotos die Kunden der Agentur.

DPA-Foto des Jahres 2014 in der Kategorie Feature: Fußball 2. Bundesliga 22. Spieltag: VfL Bochum - Fortuna Düsseldorf am 23.02.2014 im Rewirpower Stadion in Bochum. Fans von Düsseldorf feuern ihre Mannschaft an. Foto: Bernd Thissen/dpa (Wichtiger Hinweis: Aufgrund der Akkreditierungsbestimmungen der DFL ist die Publikation und Weiterverwertung im Internet und in Online-Medien während des Spiels auf insgesamt fünfzehn Bilder pro Spiel begrenzt.)

DPA-Foto des Jahres 2014 in der Kategorie Feature: Fußball 2. Bundesliga 22. Spieltag: VfL Bochum – Fortuna Düsseldorf am 23.02.2014 im Rewirpower Stadion in Bochum. Fans von Düsseldorf feuern ihre Mannschaft an. Foto: Bernd Thissen/dpa

Ihr redaktionelles Angebot passt die DPA weiterhin ständig den Anforderungen ihrer Kunden an. Unter anderem wurde das Angebot in den frühen Vormittagsstunden ausgebaut. Ziel ist es, die Radio- und Fernsehprogramme sowie Plattformen, auf denen sich Nutzer mobiler Endgeräte frühmorgens über die Nachrichtenlage informieren, mit noch mehr aktuellen Inhalten zu versorgen. „Wir haben außerdem den Austausch mit den Redaktionen in ganz Deutschland noch einmal intensiviert. An unserem Austauschprogramm ‚Change your seat‘ haben bereits im Jahr 2014 rund 40 Besucher von Zeitungen, Sendern und Online-Nachrichtenanbietern teilgenommen. Sie alle haben uns wertvolle Impulse für die Gestaltung unserer Dienste geliefert“, sagte DPA-Chefredakteur Sven Gösmann. „Deshalb freuen wir uns, dass ‚Change your seat‘ auch 2015 intensiv von unseren Kunden sowie durch Gegenbesuche von unseren eigenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern genutzt wird.“

Die dpa Deutsche Presse-Agentur GmbH ist der unabhängige Dienstleister für multimediale Inhalte. Die Nachrichtenagentur versorgt als Marktführer in Deutschland tagesaktuelle Medien aus dem In- und Ausland. Ein weltumspannendes Netz von Redakteuren und Reportern garantiert die eigene Nachrichtenbeschaffung nach im DPA-Statut festgelegten Grundsätzen: unparteiisch und unabhängig von Weltanschauungsfragen, Wirtschafts- und Finanzgruppen oder Regierungen. DPA arbeitet über alle Mediengrenzen hinweg, rund um die Uhr. Auf diese Qualität verlassen sich Printmedien, Rundfunksender, Online- und Mobilfunkanbieter sowie andere Unternehmenskunden in mehr als 100 Ländern.

Von Christian Röwekamp, DPA-Unternehmenskommunikation

“Uns geht’s ganz ähnlich”: 16 Pfarrerinnen und Pfarrer beim Leserseminar in der MT-Redaktion

Pfarrerinnen und Pfarrer des Kirchenkreises Minden ließen sich von Lokalchefin Monika Jäger (l.) und ihrem Stellvertreter Henning Wandel (r.) beim Leser-Seminar auch den Newsdesk zeigen.

Pfarrerinnen und Pfarrer des Kirchenkreises Minden ließen sich von Lokalchefin Monika Jäger (l.) und ihrem Stellvertreter Henning Wandel (r.) beim Leser-Seminar auch den Newsdesk zeigen.

 

„Uns geht’s ganz ähnlich“: Stoßseufzer aus der Runde von 16 Pfarrerinnen und Pfarrern des Kirchenkreises Minden beim samstäglichen Leserseminar mit Henning Wandel und Monika Jäger. Rund zweieinhalb Stunden informierten der stellvertretende Ressortleiter der Lokalredaktion und die Lokalchefin über das neue MT und darüber, wie eigentlich eine Nachricht in die Zeitung kommt.

Vor allem aber informierten sie über die Gründe hinter dem MT-Relaunch vom November 2014. Sinkende Abonnement-Zahlen und sinkende Werbeeinnahmen gefährden das wirtschaftliche Fundament für (Lokal)Journalismus, ein stetig zunehmendes Tempo bei der Nachrichtenverbreitung auf immer mehr Kanälen setzt die Redaktion unter Druck. Der Siegeszug des Smartphones als ganz persönliche Nachrichtenzentrale macht die klassische Tageszeitung in Print vor allem für junge Menschen zum Medium der zweiten Wahl – wenn überhaupt. Fachleute warnen inzwischen vor einem „Informationsprekariat“ und meinen damit die Tendenz der Mediennutzer, sich nur noch von dem „pushen“ zu lassen, was sie persönlich interessiert. Das Leben in diesen selbst generierten Nachrichtenblasen kann jedoch den Blick auf das Ganze verstellen. „Scrollen ist das neue Lesen“: Klassische Tageszeitungen stehen weltweit vor der Aufgabe, ihre Informationskanäle an die neuen Medien-Nutzungs-Gewohnheiten anzupassen – ein Prozess, der zur Zeit stetig an Tempo zunimmt. Sicher ist: Klagen hilft nicht. Gefordert sind neue Ideen, Bereitschaft zu Veränderung und Bewahren der klassischen journalistischen Werte.

Dem gegenüber steht die Aufgabe, die klassischen Tageszeitungsleser mit dem Gewohnten und Geschätzten zu versorgen, gleichzeitig aber auch nachwachsende Nutzer von Print und Online mit spannend und individuell aufbereiteten Themen zu begeistern. Unterm Strich bleibt es eine stetige  Herausforderung, zwischen den Wünschen der Nutzer und dem, was Auftrag ist, den Mittelweg zu finden. Das  konnten die Pfarrer mit ihren eigenen Sorgen um stetig leerer werdende Kirchen gut verstehen. Sie appellierten zudem an Wandel und Jäger, sich als Vertreter der Medien ihrer Verantwortung bewusst zu sein („Sie sind die vierte Gewalt“) und auch ethische und moralische Fragen bei herausragenden Themen gut abzuwägen. Allerdings erklärten sie auch, dass die Redaktion des Mindener Tageblatts aus ihrer Sicht hier fast immer verantwortungsvoll handele.

Was wollen Leser vom MT und Nutzer von MT.de? Fragen, die die Gäste ebenfalls stellten. Die Antwort: Sehr Unterschiedliches. Aber möglichst alles. Am Beispiel Kultur, Sport, Fernsehseite, Rätsel, Wetter, Tagesspruch und dem (lange abgeschafften) Roman machten Wandel und Jäger unterschiedliche Lesererwartungen deutlich  und wie das MT-Team beim Relaunch mit ihnen umgegangen ist. Eine Änderung für die kommende Zeit vereinbarten die Pfarrer und die MT-Redakteure direkt: Ab 2016 soll es im Herbst zusammengefasst eine Veröffentlichung aller Goldenen und Diamantenen Konfirmationen geben  ähnlich wie für die Konfirmanden im Frühjahr oder für die Schulabgänger im Sommer.

Journalisten-Nachwuchs schaut in der Sportredaktion vorbei

 

rojektleiter Jens Große (hinten Mitte) und Felix Schemmann als Absolvent des ersten Kurses ((hinten rechts) begleiteten die Medienschüler bei ihrem Besuch in der MT-Sportredaktion. Foto: Medienprojekt

Projektleiter Jens Große (hinten Mitte) und Felix Schemmann als Absolvent des ersten Kurses ((hinten rechts) begleiteten die Medienschüler bei ihrem Besuch in der MT-Sportredaktion. Foto: Medienprojekt

Seit einem dreiviertel Jahr läuft bereits das zweite Sportmedienprojekt des Kreissportbundes Minden-Lübbecke (KSB). 16 Schülerinnen und Schüler aus dem Kreisgebiet machen sich mit Sportberichterstattung in all ihren Formen vertraut.  Selbstverständlich gehört neben der MT-Lektüre auch ein Besuch im Sportressort des Mindener Tageblatts zum Ausbildungsprogramm, zumal hier die Arbeitsfelder Text und Fotografie für Printmedien (gedruckte Zeitung) mit Online-Journalismus und Videoberichterstattung auf MT.de zusammenfließen.

Der Kontakt zum MT war schnell hergestellt, da Projektleiter Jens Große selbst einst als Mitarbeiter der Sportredaktion Praxiserfahrung gesammelt hat und als KSB-Präsident regelmäßig mit den MT-Sportlern im Austausch steht.  In der größten Sportredaktion der Region machte Sportchef Marcus Riechmann die Nachwuchskräfte mit den Anforderungen und den Abläufen des redaktionellen Alltags vertraut – passenderweise an einem Sonntag, dem Hauptarbeitstag für Sportjournalisten. Nach einem Rundgang durch Redaktion und Technik ging es in einer lockeren Gesprächsrunde auch um das neue pointierte Layout des Mindener Tageblatts, die Wirkung von Fotos und Überschriften sowie deren Wechselwirkung. Wie wird ein Termin zu einem Text? Wie zu einem guten Text? Und wie wird er zu einem guten Text, der auch gelesen wird?

Eine Kurzkritik der von den jungen Reportern bisher erstellten und gestalteten Beiträge schloss den Besuch ab. Eine erste Erkenntnis: Die Schulungen tragen Früchte, die jungen Journalisten können durchaus vorzeigbar fotografieren und schreiben. In der Seitengestaltung gibt es sogar Parallelen zur MT-Optik: Klare Seitenstruktur, Bebilderung mit einem markant beschnittenen Foto. Zweite Erkenntnis: Den jungen Leuten macht das journalistische Wirken Spaß. Das weckt Hoffnung: Wer weiß, welcher Schüler des Medienprojekts draufsattelt und in der Zukunft als freier Mitarbeiter der Sportredaktion tätig sein wird. Wir freuen uns drauf.

Im Konferenzraum sprach Sportchef Marcus Riechmann (hinten stehend) mit den Medienschülern über die Arbeit in der Sportredaktion. Foto: Medienprojekt

Im Konferenzraum sprach Sportchef Marcus Riechmann (hinten stehend) mit den Medienschülern über die Arbeit in der Sportredaktion. Foto: Medienprojekt

Infos zum Medienprojekt: Unter Anleitung von Medienprofis aus der Praxis lernen die angehenden Sport- oder Vereinsreporter über einen Zeitraum von drei Jahren in thematisch ausgerichteten Wochenendseminaren elementare journalistische Grundlagen kennen: von der professionellen Bildbearbeitung und Seitengestaltung über Stimm- und Sprechtraining, Videoschnitt oder Portrait- und Gruppenfotografie bis hin zur journalistischen Arbeit in der Zeitungs- oder Online-Redaktion, beim Hörfunk oder Fernsehen. Eine Fotoschulung des freien Journalisten Jürgen Krüger machte im November den Auftakt und widmete sich neben dem technischen Wissen auch der Frage: Was macht ein gutes Foto aus? Beim großen Jugendfußball-Hallenturnier „Freeway-Cup“ in Lübbecke  ging es in den Praxistest. Mit hunderten Fotos bestückten die jungen Fotografen die Facebookseite der B-Jugend-Meisterschaft. Danach setzten sich die Journalistenschüler mit dem Schreiben von Texten und Fragen des Layouts auseinander. Stück für Stück soll so ein Bewusstsein für Journalismus entstehen und zugleich als Schlusspunkt der Ausbildung ein Magazin, indem die Arbeiten der Schüler ihren Widerhall finden. Im ersten Durchgang nahmen 18 Schülerinnen und Schüler aus dem Mühlenkreis teil, dieses Mal sind 16 Nachwuchsjournalisten an Bord. Das Crossmediale Angebot wird betrieben vom KSB und der Fachhochschule des Mittelstandes FHM. Das Projekt steht unter der Leitung von Prof. Dr. Jens Große, Präsident des KSB Minden-Lübbecke und gleichzeitig Hochschullehrer für Journalismus und Unternehmenskommunikation an der FHM, Campus Hannover.

Marcus Riechmann, Ressortleiter Sport